Liebe Hummel-Freunde,
„Es war einmal …“: So beginnen die größten Märchen unserer Zeit – auch die Volkssage über die „Sieben Schwaben“ von den Gebrüdern Grimm. Dort heißt es: „Einmal waren sieben Schwaben beisammen, der erste war der Herr Schulz, der zweite der Jackli, der dritte der Marli, der vierte der Jergli, der fünfte der Michal, der sechste der Hans, der siebente der Veitli; die hatten alle siebene sich vorgenommen, die Welt zu durchziehen, Abenteuer zu suchen und große Thaten zu vollbringen.“
Die sieben Freunde werden allerdings wegen ihrer Dummheit und Tollpatschigkeit verspottet, weil sie einen kleinen Hasen für einen gefährlichen Drachen halten und den vermeintlichen Feind gemeinsam mit einem Speer angreifen. Kommt Ihnen genau diese Szene bekannt vor? Richtig – die Hummel Manufaktur hat die liebenswerte Bande schon vor über 50 Jahren in einer meisterhaften Figur festgehalten.
Die „Rödentaler Schwaben“ muss man einfach ins Herz schließen: Bereits 1957 gestaltete der Modelleur Theo R. Menzenbach die Gruppe – jede einzelne Figur wurde ausdrucksstark als kleine Persönlichkeit dargestellt. Auf den Markt kamen „Die sieben Schwaben“ jedoch erst im Jahr 1971.
Ein echtes Meisterwerk der Handwerkskunst
Wie alle Figuren werden auch „Die sieben Schwaben“ in vielen Arbeitsschritten per Hand gefertigt. Hinter der 21 Zentimeter großen Figur steckt allerdings einer der aufwendigsten Fertigungsprozesse der gesamten Manufaktur. Besonders viel Zeit und eine überaus ruhige Hand erfordert die Bemalung der Gruppe, denn die sieben Freunde stehen schon vereint auf dem Podest beieinander, wenn eine Malerin oder ein Maler für das Dekor zu Pinsel und Farbe greift. Bei der Herstellung der Figur wird diese in insgesamt 38 Teile – von Köpfen, Armen, Rümpfen bis zum Podest – geteilt. Beim Zusammensetzen der Figur wird allerdings nicht etwa beim kleinsten Schwaben ganz vorn oder beim letzten ganz hinten angefangen, sondern in der Mitte der Gruppe. Nur so können alle Ansätze für das sorgfältige Garnieren erreicht und die Einzelfiguren zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt werden. Damit die Burschen guten Halt auf ihrem Postament haben, nutzen die Experten in der Hummel Manufaktur eine sogenannte Brennplatte. Im Ofen verbringt die Gruppe trotz ihrer eindrucksvollen Größe ebenso 17 Stunden wie alle kleineren Figuren aus der Manufaktur auch.
Mit ihrer Zeichnung von den „Sieben Schwaben“ hat Schwester Maria Innocentia die jahrhundertealte Erzählung der etwas tölpelhaften Truppe auf eine Kindergruppe übertragen. Meisterhaft porträtiert sie die Charaktere der ebenso mutig wie ängstlich erscheinenden kleinen Abenteurer und lieferte damit eine perfekte Vorlage für die Figur. Gut zu erkennen sind die vielen Details, die die fertige Figur so einzigartig machen: etwa der Speer, der Hutschmuck, die kleine Laterne oder die Muster der Kleidungsstücke. Auf der Zeichnung ist auch der spätere Name der Figur in der damals geläufigen Sütterlinschrift verewigt.
Heute ist die HUM 347 eine der bekanntesten und beliebtesten Hummel-Figuren weltweit. Unter Sammlern sind „Die sieben Schwaben“ im Laufe der Jahre zu einer echten Rarität geworden.