„Das hatten wir noch nie!“ – „Hummeln“ zum Anfassen
Hummel-Liebhaber kamen am „Tag der Generationen“ auf ihre Kosten: Bei der Führung durch die Manufaktur durften sie selbst Hand anlegen
Bereits pünktlich zum Auftakt fand sich zahlreiche Besucher im Rödentaler Ausstellungsraum zusammen, um in die „Hummel“-Welt hineinzuschnuppern. Über den ganzen Tag verteilt hatte Modelleurin Anette Barth, die die Führungen leitete, kaum Zeit für eine Atempause. Am „Tag der Generationen“ konnte sich jeder Besucher hautnah über die in Handarbeit gefertigten Figuren informieren und den Mitarbeitern in der Weiß- und Buntfertigung über die Schulter schauen – und auch selbst Hand anlegen.
Modelleurin Anette Barth begleitete ihre Gäste als erstes in die Weißfertigung: Mitarbeiter Thomas Fenzel bereitete dort gerade die Produktion der Hum 21 III „Christkindlein kommt“ vor. Der Engel wird in der stattlichen Größe von 37 Zentimetern gefertigt. Entsprechend imposant waren denn auch die weißen Arbeitsformen aus Gips, die auf der Gießbank hintereinander aufgereiht auf ihren Einsatz warteten. Bärbel und Bernd Hallmann vom Berliner Hummel-Club „Ein süßer Gruß“ waren passend gekleidet gekommen: Er trug einen bestickten Hummel-Pullover, sie eine Hummel-Weste und Medaillon. Beide waren unter den ersten Freiwilligen, die sich am Eingießen versuchen durften. Das Ehepaar ist leidenschaftlicher Sammler und besucht nicht nur regelmäßig Club-Treffen in Deutschland, sondern auch in den USA. „Das Eingießen ist gar nicht so einfach“, waren sich die Teilnehmer einig, nachdem so einige von ihnen die Gießpistole in die Hand genommen und versucht hatten, die Arbeitsformen zu verfüllen. Eine Stunde dürfe die Gießform nun ruhen, bevor ausgegossen werden kann, erklärte ihnen Thomas Fenzel. Erst dann könne der Körper aus der Form genommen werden.
In der Weißfertigung durften die Besucher bei Thomas Fenzel selbst Hand anlegen - und waren begeistert:
Auch das Lösen von Einzelteilen aus der Gipsform gestaltete sich als schwieriger als gedacht. Viele Hummel-Freunde übten sich daran. Nicht immer kam ein perfektes Teil zum Vorschein, aber die Versuche machten Spaß. „Wir haben schon so viele Führungen gehabt“, freute sich Bärbel Hallmann, „aber das hatten wir noch nie, dass wir auch einmal mit angefasst haben."
In der Buntfertigung beschriftete derweil Teamleiterin Kerstin Förtsch mit einer Feder die kleinen keramischen Aufsteller, die jeder Sammler erhält, der die auf 500 Stück limitierte Figur „Wo fahr‘ ich hin?“ (Hum 465) bestellt. Eine Sammlerfamilie aus Belgien war eine der ersten, die die Neuheit ihr eigen nennen konnte. Sie freuten sich, als die versierte Malerin ihnen ihren persönlichen Aufsteller mit ihrer Limitierungsnummer direkt vor ihren Augen beschriftete.
Das Ehepaar Bärbel und Bernd Hallmann aus Berlin in der Gießerei:
Premiere im Kinosaal
Aber nicht nur in den Werkstätten der Manufaktur, in der die Liebhaber ihren „Hummeln“ ganz nah kommen durften, auch die Ausstellungsräume waren sehr gut besucht. Die Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, um den Kunden beratend zur Seite zu stehen, die wertvollen Hummel-Kinder bruchsicher zu verpacken und Fragen zu beantworten.
Im angeschlossenen Kino gab es eine Premiere: Die neuen Hummel-Videos wurden vor kurzer Zeit fertiggestellt und kamen nun erstmalig zur Vorführung. Und die Hummel-Fans kamen in Scharen: Teilweise platzte der Raum aus allen Nähten und es mussten Stühle hinzugestellt werden. Der Film, dessen Trailer vorab auf Facebook veröffentlicht wurde, stieß auf großen Anklang. Club-Managerin Kerstin Griesenbrock und ihre Kollegin Susanne Stamm vom Hummel-Shop sahen das Interesse mit Freude. „Wir haben viele tolle Gespräche geführt“, erklärten sie, „der Tag war ein voller Erfolg.“
Die Teilnehmer der ersten Führung am „Tag der Generationen“ konnten in die Weiß- und Buntfertigung schnuppern und führten viele interessante Gespräche.